aktuelle Projekte

(um)tanzBAR

Es gibt Dinge, die man nicht umgehen kann. Aber vielleicht umtanzen? Und wenn es dazu noch eine Bar gibt, ist es gleich noch besser. Denn da wo gegessen und getrunken wird, wird genossenn. Und genau das wollen wir mit unserem Tanz- und Theaterprojekt „(um)tanzBAR“ mit Kunst im öffentlichen Raum gestalten.

Wir, das heißt die Choreografinnen und Tänzerinnen Inga-Maria Eichentopf (urbaner Tanz), Anne Dietrich (zeitgenössischer und klassischer indischer Tanz), Una Shamaa (orientalischer Tanz) und Karen Schönemann (zeitgenössischer Tanz), die Musiker Jacob Odametey (Perkussion), Oliver Clauß (Saxophon), Lutz Mummert (Helikon) und Doreen Seidowski-Faust (klassischer Gesang), und die Figuren- und Maskenspieler Aleš und Alexej Vancl (Theater FIGURO).

In den kurzen Improvisationen, die die Künstler*innen in kleinen Gruppen an verschiedenen Orten aufführen, verschmelzen zeitgenössischer und urbaner Tanz mit klassischem Gesang und experimentellem Sound zu einer Collage in der Natur. Dabei schaffen die Tänzerinnen und Figurenspieler immer wieder neue szenische Bilder durch improvisatorische Elemente und kreieren somit eine subtile Verbindung zu Besucher*innen und Umgebung.

Zeiplan umtanzbar

Die Fabrik des Absoluten

Der Weg zur Hölle ist bekanntlich mit guten Vorsätzen gepflastert. Auf eine brillante Art zeigte das Karel Čapek in seiner Dystopie „Die Fabrik des Absoluten“, die 1921-1922 als Feuilleton erschien und den 2. Weltkrieg prophezeite.

Dem Roman liegt die Erfindung einer Maschine zugrunde, die Materie restlos zersetzt und dadurch eine phantastische Menge an Energie gewinnt. Als Nebeneffekt verursacht die Reaktion eine unkontrollierbare Strahlung, das Absolutum, das Menschen in einen euphorischen Zustand versetzt und sie zu fanatischen Anbetern des Reaktors macht. Da sich aber die Menschen nicht einigen können, wessen Reaktor der wahre Gott sei, führt die Erfindung zu Chaos, Krieg und Verwüstung.

100 Jahre nach der Erscheinung des Romans widmen wir ihm in Kooperation mit dem Theater FIGURO eine Inszenierung widmen. In einem hölzernen „Reaktor“ wird dem Zuschauer das Erlebnis Absolutum angeboten. Wie in einem „Supermarkt der Möglichkeiten“ wird ihm sein eigenes, persönliches Glück vorgespielt. Der Zuschauer taucht in eine Illusion ein, um am Ende desillusioniert zu werden. Es entfaltet sich eine phantastische, aus einzelnen Puzzleteilen gebaute Welt, in der wissenschaftliche Erkenntnisse, Fiktion und Zitate in Wort und Bild zusammenfließen. Der Zuschauer wird in einem Mikrokosmos gefangen und stets manipuliert, indem ihm eine freie Wahl vorgetäuscht wird. Nach Anweisungen des Spielers soll man einen „eigenen“ Weg suchen, dabei wird einem das Paradies versprochen und gleichzeitig die Geschichte der Katastrophe gezeigt.

Gemeinsam mit den Zuschauern wollen wir neue Lösungsansätze zu den damals wie heute aktuellen Fragen nach Toleranz, Respekt und Glück suchen. Was ist das Absolutum? Was bedeutet es für uns heute? Was macht uns heute egoistisch und blind? Wo verstecken sich heute die Gefahren unseres eigenen Fanatismus?

Weitere Informationen erscheinen in Kürze...